Die Förderlandschaft im Gebäudeenergiesektor ist vielfältig und für Laien oft unübersichtlich. Niklas Welschof ist zertifizierter Energieeffizienz-Experte und steht Eigenheimbesitzern als Gebäudeenergieberater im Förderdschungel zur Seite.
Vor dem Start in die Selbständigkeit hat er sich zunächst selbst durch das VGZ Schwalm beraten lassen, um diesen Schritt gut vorbereitet zu gehen.
Welschof übernimmt die Baubegleitung und steht Handwerkern bei der Umsetzung der Sanierung zur Seite. „Es geht darum, umsetzbare Lösungen zu finden“, sagt Welschof, der selbst eine Zimmermannsausbildung absolviert hat und so auch die handwerklichen Abläufe kennt. „Allein mein Ingenieurstudium für Erneuerbare Energien und die Weiterbildung zum Energieeffizienz-Experten waren für mich nicht ausreichend, um im Bereich der Gebäudeenergie zu beraten. Mir fehlte handwerkliches Wissen, das ich mir durch die zusätzliche Zimmermannsausbildung erwarb“, erklärt Welschof.
Der Homberger stellt für seine Kunden Sanierungskonzepte auf und prüft, was ein passender Dämmstoff wäre, welche Heiztechnik möglich ist oder welch bauphysikalische Besonderheiten bei einer Sanierung zu beachten sind. Nach einer Bestandsaufnahme des Gebäudes mit Blick auf die thermische Hülle und die Anlagentechnik simuliert Welschof am PC mögliche Sanierungsszenarien und stellt Berechnungen an, damit gesetzlich geforderte Normwerte erfüllt werden können. Wird ein Energieeffizienz-Experte zu Rate gezogen und ein Sanierungsplan erstellt, kann sich der Förderzuschuss für die Sanierung einschließlich vieler Umfeldmaßnahmen nach aktueller Gesetzeslage auf 20 Prozent erhöhen. Der Fahrplan selbst wird mit bis zu 80% bezuschusst.
Wieviel an Heizkosten eingespart werden kann ist je nach Gebäude sehr individuell: Neue Fenster, eine Fassadendämmung oder der Einbau einer Wärmepumpe können Bausteine der Sanierung sein. Am Wichtigsten ist jedoch die Dämmung der oberen Geschossdecke beziehungsweise des Daches. Aber auch das Auffinden von sogenannten „Low-hanging-fruits“, wie zum Beispiel. die richtige Einstellung der Heizkurve, Dämmung von Heizkörpernischen, nachträgliches Abdichten von Fenstern oder Dachbodenluken, Rohrdämmung oder ein Pumpentausch, können mit geringen Investitionen hohe Einsparungen einbringen.
„Ein stufenweiser Umbau ist dabei genauso denkbar wie eine Komplettsanierung“, so Welschof, der derzeit zahlreiche Häuser aus den 1960er/1970er Jahren betreut, aber auch Objekte aus den 2000er Jahren unter die Lupe nimmt. „Manchmal bietet sich auch eine Hybridlösung von alter und neuer Anlagentechnik an“, meint der 33jährige, der derzeit für denkmalgeschützte Bauten noch nicht beratend tätig sein kann, aber auch hier eine Weiterbildung anstrebt. Welschof kann zudem Energie Verbrauchs- und Bedarfsausweise für Gebäude ausstellen. Energetische Fachplanung, Beratung und Baubegleitung im Zusammenhang mit einer geförderten Sanierungsmaßnahme werden mit 50% bezuschusst - bei Ein- und Zweifamilienhäusern bis zu einem Volumen von 5.000€.